Erleb­nis­weg Trift in Rank­weil — Fami­li­en­aben­teu­er durch eine längst ver­ges­se­ne Arbeitswelt

Erleb­nis­weg Trift in Rank­weil — Fami­li­en­aben­teu­er durch eine längst ver­ges­se­ne Arbeitswelt

Erleb­nis­weg Trift in Rank­weil — Fami­li­en­aben­teu­er durch eine längst ver­ges­se­ne Arbeitswelt

23 Kilo­me­ter lang fliesst die Frutz durch Vor­arl­berg. Auf ihrem Weg zur Mün­dung in den Rhein bei Kob­lach, durch­fliesst sie auch Rank­weil. Dort wur­de ihr Was­ser schon früh als Ener­gie­quel­le benutzt. Was­ser­rä­der und in spä­te­rer Zeit Tur­bi­nen, sorg­ten dafür, dass das umlie­gen­de Gewer­be sei­ne Maschi­nen betrei­ben konn­te. Die Kraft des Was­sers, wur­de aber auch für den Holz­trans­port benutzt. Die­sen bezeich­net man als Trift (abge­lei­tet vom Wort “trei­ben” im Sin­ne von “trei­ben las­sen”) oder Flö­ze­rei (Flös­se­rei).

Aus dem Latern­ser­tal nach Rankweil

In der Trift­an­la­ge beim Gewer­be­park in Rank­weil, wur­de noch bis in die 1950er Jah­re geflöz­tes Holz ein­ge­sam­melt. Es wur­de in schlecht erschlos­se­nen Wald­ge­bie­ten im Latern­ser­tal geschla­gen und so auf ein­fa­chem Weg ins Tal beför­dert. Dort wur­de es zu Bau- oder Heiz­ma­te­ri­al verarbeitet.

Heu­te ist die Anla­ge denk­mal­ge­schützt und eine der letz­ten ihrer Art in Öster­reich. Ihre Geschich­te erzählt sie auf einem span­nen­den Erleb­nis­weg für die gan­ze Fami­lie. Die­ser wur­de von der Markt­ge­mein­de Rank­weil und dem Ver­ein Kul­tur­Gut Trift initi­iert und 2019 eröffnet.

Erleb­nis­weg Trift: 49 Sta­tio­nen und ganz viel Action

Dau­er: ca. 1 h (je nach Belieben)

Kin­der­wa­gen:

Spass:
Geschich­te und Natur erle­ben, Spie­len, Plan­schen, Pick­nick, Sitz­ge­le­gen­hei­ten, Rad­fah­ren, Spazieren

Piz­ze­ria Pri­ma­ve­ra, Rank­weil

Start: Ale­man­nen­stras­se 56, 6830 Rank­weil (alter­na­tiv: Flö­ze­r­weg 19, 6830 Rankweil)

Wer sich auf den rund 2 Kilo­me­ter lan­gen Rund­weg bege­ben will, hat zwei Start­punk­te zur Aus­wahl. Sie befin­den sich genau in der Hälf­te der jeweils ande­ren Run­de. Wer mit dem Auto anreist, wählt am bes­ten den Ein­stiegs­punkt hin­ter dem Gewer­be­park Rank­weil. Dort gibt es genü­gend Parkmöglichkeiten.

Auch wir star­ten unse­ren Spa­zier­gang an einem reg­ne­ri­schen Sonn­tag genau dort. Eine gros­se Tafel gibt einen kur­zen Über­blick über die ver­schie­de­nen Sta­tio­nen. Auf ihr fin­det man eben­falls einen QR-Code, mit dem man sich eine inter­ak­ti­ve Land­kar­te aufs Han­dy laden kann. Nebst der Weg­be­schrei­bung, bie­tet sie zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen. Aber auch so kann man den Weg nicht ver­pas­sen. Bereits nach eini­gen Metern war­tet die ers­te Sta­ti­on. Mit einer Kin­der­seil­bahn rutscht man rasant eine kur­ze Stre­cke des Weges.

Wei­ter geht es den Weg ent­lang, der auch mit Kin­der­wa­gen oder Lauf­rad gut befahr­bar ist. Rechts rauscht die Frutz an einem vor­bei. Links befin­det sich der schma­le Trift­ka­nal. Auf die­sem wur­de das Holz frü­her in gere­gel­te Bah­nen gelei­tet und zum Auf­fang­be­cken geführt, an dem wir spä­ter noch vor­bei spa­zie­ren werden.

Immer wie­der war­ten klei­ne Infor­ma­ti­ons­ta­feln, die uns mit­neh­men in die Geschich­te von Trift und Flö­ze­rei. Es wird erklärt, wie die­se schwe­re Arbeit ver­rich­tet wur­de. Und wel­che Anla­gen und Werk­zeu­ge den Flö­ze­rn dabei gehol­fen haben. Wir erfah­ren, wie das Holz spä­ter ver­ar­bei­tet wur­de und auch die natur­kund­lich Inter­es­sier­ten unter uns, wer­den sicher­lich eini­ge neue Erkennt­nis­se über die Frutz gewin­nen können.

Nebst lehr­rei­chen Infor­ma­tio­nen, bie­tet der Erleb­nis­weg Trift aber auch jede Men­ge Spiel und Spass. Eine will­kom­me­ne Abwechs­lung für Kin­der, sind die Spiel­ge­rä­te, die über den gan­zen Weg ver­teilt sind. So fin­den sich nebst der ein­gangs erwähn­ten Seil­bahn auch Holz­ste­ge, Balan­cier­stäm­me und als beson­de­res High­light, eine Hän­ge­brü­cke auf dem Rund­weg. Die­se Spiel­plät­ze bie­ten sich auch idea­ler Pick­nick-Ort an.

Triftweg Rankweil

Was­ser­spass und Schlamm­schlacht: Wech­sel­klei­dung nicht vergessen

Nach der Hälf­te unse­res Spa­zier­gan­ges, über­que­ren wir den schma­len Munt­li­ger Steg. Unter ihm befin­det sich der Rechen, mit dem frü­her die Baum­stäm­me auf­ge­fan­gen wur­den. Der Trift­ka­nal fliesst hier etwas brei­ter in seich­te Becken, an denen man sich bei schö­nem Wet­ter ordent­lich aus­to­ben kann. Aber auch trotz etwas küh­le­ren Tem­pe­ra­tu­ren und Dau­er­re­gen, lässt es sich gut Zeit ver­brin­gen. Wir balan­cie­ren über klei­ne Stäm­me, waten durchs fla­che Was­ser und bau­en uns mit gros­sen Stei­nen einen klei­nen Damm.

Unser Tipp: Unbe­dingt einen Stoss Wech­sel­klei­dung ein­pa­cken. Auch wir freu­en uns am Ende auf unse­re tro­cke­nen Klei­der, die im Auto auf uns warten.

Zurück geht es auf der ande­ren Sei­te vom Trift­ka­nal zum Start­punkt zurück. Noch ein­mal bleibt Zeit, um sich mit der Kin­der­seil­bahn übers Was­ser zu schwin­gen oder die Hän­ge­brü­cke zu bezwin­gen. Schon fast am Ende des Erleb­nis­wegs, bestau­nen wir mit den “Unte­ren Läden” ein letz­tes Bau­werk, mit denen die Flö­zer vor vie­len Jah­ren das Was­ser der Frutz umlei­ten und regu­lie­ren konn­ten. Die Eichen­bal­ken stam­men aus den 1770er Jah­ren und sind immer noch intakt.

Triftweg Rankweil

Triftweg Rankweil

Am Ende unse­res Spa­zier­gangs ange­langt, sind wir uns einig, dass die Geschich­te der Flö­zer und ihrer Trift hier auf span­nen­de Art und Wei­se umge­setzt wur­de. Beson­ders in Kom­bi­na­ti­on mit den Spiel­plät­zen, sorgt die­ser Erleb­nis­weg für einen gelun­ge­nen Fami­li­en­aus­flug in Vor­arl­berg.

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